Kirkjubaejarklaustur: Unser Haus am See im weltgrößten Lavafeld

Nachdem wir unser Zelt in Landmannalaugar zusammengebaut haben, durchqueren wir mit dem Bus die einsamen Lavawüsten des Hochlandes zurück nach Hella. Entlang der Ring Road Richtung Osten machen wir uns mit dem Mietwagen auf die Suche nach einer geeigneten Unterkunft für die Nacht. Noch einmal bei strömendem Regen zelten, sollte nicht unbedingt sein. Unterhalb des 2010 ausgebrochenen Vulkans Eyjafjallajökull und direkt am sehenswerten Wasserfall Skógafoss gelegen haben wir Glück. Wir erhalten die letzten beiden Schlafsackplätze im ansonsten ausgebuchten Hotel Edda. Eine trockene Unterkunft und eine heiße Dusche – was will man mehr.
Am nächsten Tag regnet es weiterhin. Glücklicherweise fahren wir nur noch 1,5 Stunden zu unserem kleinen Haus am See in der Nähe des Ortes Kirkjubaejarklaustur („Kirkju“-„beija“-„klöstür“). Wir passieren den Ort Vík an der südlichsten Spitze Islands, fahren mal an begrünten und mal an kahlen riesigen Felsformationen vorbei, überqueren verschiedene Gletscherflüsse des naheliegenden Myrdalsjökull. Die letzten 23 Kilometer führen durch Skaftáreldahraun, das größte Lavafeld der Erde, welches beim großen Ausbruch des Vulkans Laki 1783 entstand und heute mit Zackenmützenmoos bedeckt ist.
Endlich erreichen wir das Sommerhaus einer isländ. Familie, an einem kleinen See mit zahlreichen Vögeln wie dem Regenbrachvogel, der Bekassine und der Küstenseeschwalbe. Von hier aus unternehmen wir in den nächsten 5 Tagen zahlreiche Ausflüge. Auf dem Vogelfelsen Dyrhólaey bei Vík (1h entfernt) beobachten wir abends sehr viele Möwen, Papageientaucher und Schwalben, wie sie vom Meer über den schwarzen Strand zu ihren Nistplätzen fliegen. Im Nationalpark Skaftafell (1h entfernt) wandern wir zu verschiedenen Wasserfällen sowie einer Gletscherzunge und besuchen die Eislagunen Fjallsárlón und Jökulsárlón von Europas größtem Gletscher Vatnajökull (1,5 h entfernt). Auf dem Zodiac kommen wir bei einer privaten Bootstour den schwimmenden Eisbergen ganz nah.
Nach den vielen abwechslungsreichen Eindrücken finden wir in unserem Haus am See auch ein wenig Zeit die Erlebnisse auf uns wirken zu lassen und bis zur Mitternachtssonne endlich unsere isländischen Krimis zu lesen…